E-Fuel im Oldtimer: Härtetest bei der Olympia-Rallye

Der ADAC zeigt im Rahmen eines zukunftsweisenden Pilotprojektes beim
Revival der legendären Olympia–Rallye (8. bis 13. August) auf, wie man Oldtimer
CO2–neutral betreiben kann. Bei der Neuauflage der Veranstaltung, die 1972
anlässlich der Olympischen Spiele von Kiel nach München führte, wird der ADAC mit
einem VW Transporter 1500 (Typ 23 Kombi) Baujahr 1964 teilnehmen, der von
einem CO2–neutralen Kraftstoff angetrieben wird.

Von Kiel aus führt die Route ab dem 8. August über 2.252 Kilometer in sechs
Etappen mit Zwischenstationen in Wolfsburg, Paderborn, Köln, Speyer und
Regensburg bis nach München. Dort endet die Oldtimer–Tour am Samstag, 13.
August in der Motorworld. Für den Einsatz bei der Olympia–Rallye mit einem E–Fuel
musste der historische Bulli der ADAC Strassenwacht zuvor nicht technisch
umgerüstet werden. Eine erste Bewährungsprobe für den luftgekühlten
Vierzylinder–Boxer des Volkswagens mit einem synthetischen Kraftstoff war die
ADAC Deutschland Klassik Mitte Juli in der Pfalz. „Bei der Oldtimer–Wandertour war
der VW Bulli CO2–neutral über mehr als 220 km erfolgreich im Einsatz und lief
tadellos. Die Olympia–Veranstaltung wird nun ein weiterer Härtetest unter
Realbedingungen“, sagt ADAC Vorstand Lars Soutschka.

„Oldtimerfahrer können durch Einsatz eines E–Fuels zukünftig aktiv einen Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Dass man einen Klassiker mit einem synthetisch
hergestellten Kraftstoff CO2–neutral betreiben kann, wollen wir im Rahmen eines
zukunftsweisenden und über drei Jahre angelegten Projektes aufzeigen“, so ADAC
Sportpräsident Dr. Gerd Ennser.

Unter den insgesamt 197 Teilnehmern des illustren rollenden „Rallye–Museums“
bei dem Oldtimer–Event mit Fahrzeugen von 44 Marken sind auch insgesamt zehn
Teilnehmer, die bereits bei der Erstauflage 1972 am Start waren. Darunter neben
Motorsport–Ikone Walter Röhrl auch ADAC Ehrensportpräsident Hermann Tomczyk.
Beide standen vor 50 Jahren am Beginn ihrer Karriere als Rallyefahrer und waren
damals in einem Ford Capri unterwegs. „Die Olympia–Rallye war die längste und
anspruchsvollste Rallye ihrer Zeit. Damals haben wir die Veranstaltung auf dem
dritten Rang in der Klasse beendet. Während wir vor 50 Jahren die Nächte
durchgefahren sind, werden wir es nun aber ruhiger angehen lassen“, erinnert sich
Tomczyk, der sich einen Opel Kadett Coupé aus dem Baujahr 1971 mit Günther
Holzer teilt. Der Rallye–Kadett ist mit dem Motor des damaligen „großen Bruders“
Rekord Sprint, einer speziellen Hinterachse, Überrollkäfig und Zusatzinstrumenten ausgerüstet.